Resilienz bedeutet Widerstandsfähigkeit. In der Psychologie heisst dies, dass man erfolgreich mit belastenden Lebensumständen und negativem Stress umgehen kann. Da jeder Mensch in seinem Leben
regelmässig Situationen erlebt, die belastend sind, ist dies eine wichtige Eigenschaft. Es ist nicht möglich, ein Leben ohne Widerstände oder schwierige Situationen zu führen. Die Forschung hat
gezeigt, dass die Widerstandsfähigkeit bei Kindern aber unterstützt werden kann durch die Förderung bestimmter Fähigkeiten und Eigenschaften. Dies kann den Kindern helfen, ihr Leben später gut zu
meistern, auch wenn mal ein Stolperstein auf sie wartet.
Um die Resilienz zu unterstützen, werden vor allem sogenannte Schutzfaktoren gestärkt. Schutzfaktoren sind psychologische Merkmale oder Eigenschaften der sozialen Umwelt, welche die gesunde,
positive Entwicklung erhöhen (Rutter, 1990). Schutzfaktoren sind zum Beispiel: Selbstwirksamkeit, Selbstwahrnehmung, Selbststeuerung, Soziale Kompetenz, Umgang mit Stress, Problemlösefähigkeiten.
Im Folgenden sollen ein paar wichtige Faktoren aufgezeigt werden, wie die Eltern ihre Kinder diesbezüglich stärken können:
- Eltern, welche fürsorglich und stabil verfügbar sind und Vertrauen und Autonomie der Kinder fördern
- Fürsorgliche Personen in und ausserhalb der Familie, welche das Kind begleiten (z.B. Grosseltern, Bezugspersonen in der Kita usw.)
- Wertschätzendes Erziehungsklima:
Das heisst, klare, konsistente Regeln und Strukturen im Alltag zu bieten; dem Kind Wärme, Respekt und Akzeptanz entgegen zu bringen; Anstrengungen des Kindes positiv zu verstärken - Zusammenhalt und konstruktive Kommunikation innerhalb der Familie
- Altersangemessene Verpflichtungen des Kindes im Haushalt
- Harmonische Paarbeziehung der Eltern
- Positive Interaktionen mit gleichaltrigen Kindern zu ermöglichen (z.B. durch Aufenthalte auf Spielplatz, in Kita usw.)
Nicht immer ist es möglich, alle diese Faktoren zu berücksichtigen. Wichtig ist, sich bewusst zu sein, was wirklich wichtig ist. Im Alltag mit Kindern geht manchmal vergessen, welche Faktoren wirklich wichtig sind, damit die Kinder ein zufriedenes, gesundes Leben führen können. Es hilft, sich immer wieder bewusst zu machen, was wirklich zählt. So können die Kinder gestärkt ins Leben gehen – mit all seinen Herausforderungen.
Quellen:
- Fröhlich-Gildhoff, K. & Rönnau-Böse, M. (2015). Resilienz. München: Ernst Reinhardt.
- Rutter, M. (1990). Psychological resilience and protective mechanisms. In J. Rolf et al. (Hrsg.), Risk and protective factors in the development of psychopathology (S. 181-214). Cambridge: Cambridge University Press.
- Wustmann Seiler, C. & Ftenakis, W.E. (Hrsg.) (2016). Resilienz. Berlin: Cornelsen.
- Bild: AdobeStock
Bei Fragen oder Anregungen dürfen Sie gerne per Mail auf mich zukommen.
small Foot AG - Die Kinderkrippe / Pädagogische Leitung
Spetember 2022
Lea Catenazzi
Fachpsychologin für Kinder und Jugendliche FSP