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Kinder für das Thema Diversität sensibilisieren.

In den Medien wird das Thema Toleranz, Umgang mit Verschiedenheit und Diversität aktuell sehr stark diskutiert. Die Vorfälle in den USA und die „black lifes matter“ – Bewegung haben die Diskussion wieder neu entfacht. 

Auch für Kinder ist es eine wichtige Entwicklungsaufgabe zu lernen, dass Menschen sehr vielfältig sind. Kinder treffen in ihrem Leben auf Menschen mit unterschiedlichem Alter, Geschlecht, sexueller Orientierung, Hautfarbe, Kultur, Religion. Auch Menschen mit Beeinträchtigungen werden dem Kind begegnen. Grundsätzlich sind Kinder eher vorsichtig, wenn sie Situation oder Menschen antreffen, die ihnen nicht bekannt sind. Es ist deshalb wichtig, dass sie Berührungspunkte mit verschiedensten Menschen und Situationen erhalten, damit Ängste und Vorbehalte abgebaut werden können.

In den Kitas wird Diversität gelebt. Wir haben Mitarbeitende und zu betreuende Kinder unterschiedlichster Hautfarbe, Kultur, Religion und Geschlecht. Bei Kindern gibt es grundsätzlich keine Aufnahmebedingungen – alle sind willkommen. Es werden an vielen Standorten auch Kinder mit Beeinträchtigungen integriert. Unsere Erfahrung zeigt, dass die meisten Kinder sehr offen und ohne Vorbehalte auf Kinder reagieren, die anders sind als sie. Sie fragen offen nach, wenn ihnen ein Unterschied auffällt und sind meist interessiert. Wenn man ihnen altersentsprechend aufzeigen kann, wie der Unterschied zu erklären ist, entstehen meist auch keine Ängste.

 

 

Bewusst wird das Verständnis für Verschiedenheit in den Kitas gefördert durch Projekte, in denen zum Beispiel verschiedene Kulturen thematisiert werden oder Mittagsmenüs aus anderen Ländern gekocht werden. Auch im Singkreis werden zum Teil Lieder in anderen Sprachen gesungen oder die Betreuungspersonen zeigen Interesse an den Muttersprachen der Kinder. Eines der Leitprinzipien des Orientierungsrahmens für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung (2016), „Inklusion und Akzeptanz von Verschiedenheit: Jedes Kind braucht einen Platz in der Gesellschaft“, haben auch wir uns auf die Fahne geschrieben. 

 

Dieses Leitprinzip zeigt auf, warum das Thema auch in der Förderung der Kleinsten relevant ist. Verschiedenheit und Individualität von Kindern und Familien sowie die Vielfalt ihrer Herkunft sind für eine Gemeinschaft bereichernd. Jedes Kind braucht einen Platz und möchte sich willkommen und einbezogen fühlen. Die Erwachsenen müssen sich mit den Besonderheiten und Eigenheiten jedes Kindes auseinandersetzen. Dies bedeutet, die Kinder einzubeziehen, sie aber auch individuell gemäss ihren Bedürfnissen zu begleiten.

In Kitas, Spielgruppen oder Tagesfamilien können Kinder erleben, was unterschiedlichste Menschen zu einer Gemeinschaft beitragen können. Erwachsene sollten dabei verbindende und auch unterscheidende Merkmale in Worte fassen und Antworten auf Fragen der Kinder suchen. Durch Lieder, Geschichten, Spiele usw. kann Vielfalt erlebbar gemacht werden. So werden Ängste und Vorbehalte bereits früh verhindert.

 

Quellen:

Orientierungsrahmen für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung (2016). Schweizerische UNESCO-Kommission & Netzwerk Kinderbetreuung Schweiz


Bei Fragen oder Anregungen dürfen Sie gerne per Mail auf mich zukommen.

 

small Foot AG - Die Kinderkrippe / Pädagogische Leitung

September 2020

Lea Catenazzi
Fachpsychologin für Kinder und Jugendliche FSP